THE WORD BECAME FLESH G1096

The flesh of Jesus Christ is NOT from Mary

Der Mensch von oben in Hesekiel 1:26



In der Thronvision des Hesekiel finden wir folgenden Abschnitt:

"Und es kam eine Stimme oben von der [Himmels-]Ausdehnung her, die über ihren Häuptern war; wenn sie still standen, ließen sie ihre Flügel sinken. 26 Und oberhalb der [Himmels-]Ausdehnung, die über ihren Häuptern war, war das Gebilde eines Thrones, anzusehen wie ein Saphirstein. Oben auf dem Gebilde des Thrones aber saß eine Gestalt, anzusehen wie ein Mensch." (Hesekiel 1:25-26)

Der Fokus liegt auf dem Vers 26. Die Frage ist, welches Wesen dort beschrieben wird, und vor allem, auf welche Art und Weise diese Beschreibung stattfindet. Sie ist nämlich auf den ersten Blick sehr wage. In der deutschen Septuaginta liesst sich Vers 26 folgendermassen:

"Wie ein Anblick von Saphirstein war die Gestalt eines Thrones auf ihr, auf der Gestalt des Thrones war eine Gestalt wie das Aussehen eines Menschen oben." (Hesekiel 1:26 LXX)

Die Interlinearübersetzung könnte so aussehen:


 

Es fällt auf, dass das Wort ὁμοίωμα (homoioma) hier 3 mal auftaucht. Homoioo bedeutet vergleichen. Da Homoioma ein Nomen ist, gibt es kein "gutes" deutsches Wort dafür. Es bedeutet etwas, das einer anderen Sache extakt verglichen ist. Eine Gleichheit, wobei es keinen direkten Bezug zwischen dem Original und dem Homoioma gibt. Das ist der Unterschied zu Eikon. Ein Eikon ist ein Bild VON jemandem spezifisch. So zum Beispiel: "DAS Bild des Caesar ist auf der Münze.". Hier wäre das griechische Wort Eikon. Bei Homoioma ist es schlicht eine Gleichheit von dem Einen und dem Anderen.

Das andere Wort, was alles noch mehr wage macht ist das ὡς (hos). Hos bedeutet "wie" im Sinne von "so wie". Es drückt also wieder einen Vergleich aus. Hos taucht zwei mal auf. Letztendlich findet man noch das Wort εἶδος (eidos). Eidos bedeutet "Gestalt" im Sinne von "das Aussehen wie". Bei der Taufe Jesu Christi kommt der Geist in Gestalt (eidos) einer Taube hinab.

Bringt man dies nun zusammen, so steht dort, dass auf etwas, was wie ein Thron aussah "jemand, der so etwas, so wie in etwa ein Mensch von oben war"

Etwas verkürzt: Das war jemand auf einer Art Thron, der wie ein eine Art "Mensch von oben" war.

Es fällt auf, dass das Wort ἄνωθεν (anothen) in den meissten Bibeln nicht "von oben" übersetzt wird. Es wirkt in der deutschen Septuaginta fehl am Platz, weil man nicht "von oben", sondern einfach "oben" schreibt. In der lateinischen Vulgata steht: "et super firmamentum quod erat inminens capiti eorum quasi aspectus lapidis sapphyri similitudo throni et super similitudinem throni similitudo quasi aspectus hominis desuper." Das letzte Wort "desuper" bedeutet "von oben", also hat auch die Vulgata dieses Wort mit übersetzt.

Tatsächlich wurde hier in der einzig wirklich konkreten Vision Gottes ein Typos beschrieben, der den Sohn Gottes andeuten soll, den Menschen von oben. Diese Erscheinungsform ist aller Wahrscheinlichkeit nach Melchisedek, denn dieser ist dem Sohn Gottes "abverglichen" siehe Hebräer 7:3 interlinear.

Melchisedek war die Erscheinungform Gottes im Alten Testament. Er hat Jesus Christus vorschattiert, nicht nur im Brot und Wein servieren, sondern auch als sehr wage Vision von einer Art Mensch von oben. Es ist gut möglich, dass Jesus Christus von Stephanus in der Apostelgeschichte 7 neben eben diesem Melchisedek gesehen wurde. Dies wäre dann auch der Hochbetagte aus Daniel 7. Jemand, der so eine Art Mensch von oben ist - vom Aussehen her. Es bleibt wage, aber bezeichnend ist, dass das "von oben" nie passend übersetzt wird.